MTV Köln II – HSV Frechen 33:29 (14:17)

Einen wichtigen und geduldig erkämpften Sieg hat sich vergangenen Sonntag die zweite Mannschaft erarbeitet. Lange Zeit bot sich ein Spiel auf Augenhöhe, wobei die Kölner zumeist einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Trotz zahlreicher Ausfälle kam man nicht außer Atem und festigt weiter den Platz in der Spitzengruppe. Verzichten mussten die Trainer Jannik Rau und Timo Hammer auf Mats Lerho, Robert Schallenberg, David Ingenerf, Jannick Kertz, Lennart Attenberger, und Martin Weyand. Zudem mussten einige Spieler angeschlagen und also unter Schonung in die Partie gehen.

Eine lange ausgeglichene Partie kippte gegen Ende der ersten Halbzeit zugunsten des HSV Frechen. Bis zum 12:12 in der 23. Minute gelang es keiner der beiden Mannschaften sich deutlicher als zwei Tore abzusetzen. Gegen das hochstehende Deckungssystem der Gäste taten sich den Mülheimer schwer und liefen sich entweder immer wieder fest oder kamen ins Zeitspiel. Dazu flogen einige Pässe zu viel in die Hände der Frechener Verteidiger. Vieles lief über schnell vorangetragene Angriffe in die noch ungeordneten Abwehrreihen. Christoph Scholl steuerte das Tempo gut und immer wieder gelangen einfache Tore oder aber Dennis Rießler war am Kreis nur noch unfair zu stoppen. Ähnlich anfällig zeigte sich allerdings auch die Defensive der Domstädter. Stetig offenbarte man noch zu große Lücken oder ließ sich durch simples Spiel mit dem Kreisläufer der Gäste zu einfach ausspielen. „Im ersten Durchgang waren wir überhaupt nicht bereit in die Deckung zu investieren. So wird das gegen jeden Angriff der Liga schwer“, wusste Rau im Nachhinein zu vermelden. Einen deutlicheren Rückstand verhinderte auch Robert Evers im Tor, der mit einigen Paraden die Kölner im Spiel hielt. Auf das besagte 12:12 ließ Frechen dann allerdings ein 1:5-Lauf folgen und setzte sich mit 13:17 in der 29 Minute erstmals deutlicher ab. Jan Stimpel konnte noch mit einem 14. Treffer auf drei Toren anschließen, ehe es in dringend nötige Halbzeitpause ging.

Der zweite Durchgang verlief deutlich besser, obwohl die Kölner schlecht starteten, gleich zwei Bälle herschenkten und zwei Gegentreffer zum 14:19 sowie mit fünf Toren den höchsten Rückstand hinnehmen mussten. Christoph Scholl, Daniel Peter und Jan Stimpel konterten schnell und brachten ihre Farben wieder auf zwei Tore in Schlagdistanz. Auf einen sehenswerten Treffer des HSV per Kempa, antwortete Frido Klein, nach schönem, langem Anspiel von Simon Bonstein, zum 18:20 in der 37. Minute. Wieder konnte sich Frechen auf vier Tore absetzen und diese Führung bis zum 20:24 halten (43. Minute), ehe  das Spiel deutlich zugunsten der Gastgeber umschlug; ein 10:1-Lauf der Kölner drehte das Spiel komplett. Die umgestellte Deckung stand nun deutlich agiler und kompakter, verteidigte das Kreisläuferspiel und den vorher zu unbehelligt agierenden Rückraum der Gäste nun giftiger. Dahinter parierte der gerade eingewechselte Kemal Kara (44. Minute) alles was durchkam – auch freistehende Würfe – und bildete den Ausgangspunkt für häufigeres Tempospiel der Kölner. Etwa als er Fridolin Klein in den Gegenstoß schickte, der schließlich – das erste Mal seit dem 12:12 – zum vielumjubelten 24:24 ausglich (45. Minute). Klein erspielte sich im zweiten Durchgang eine bemerkenswerte Sicherheit und viel Treffer, obwohl er in der ersten Hälfte noch oft am gegnerischen Torhüter scheiterte. Im Angriff spielte man geduldiger und suchte den direkteren weg auf Tor; oft erfolgreich, aber immer noch mit zu vielen Fehlern. Und dennoch: 30:25 in der 55. Minute öffneten die Gäste ihre Deckung und boten nun viel Platz für Einläufer. Dennis Rießler, Fridolin Klein und Christoph Scholl markierten so freigespielt die letzten drei Mülheimer Treffer zum 33:29 Heimsieg. Coach Rau hob nach Abpfiff „die gute Mentalität“ hervor, gemäß der „man sich nie abschütteln ließ, auch wenn es brenzlig wurde“. 

Eine durchwachsene Leistung, die aber unter den Umständen durchaus respektabel ist. Umso wichtiger die zwei Punkte, mit denen man nun punktgleich mit dem Tabellenzweiten steht und auf einen Zähler an den Tabellenersten heranrückt. Für die Kölner gilt es sich nun etwas zu erholen, um dann in den kommenden Spielen die Spannung hochzuhalten und die kleine Serie von vier Siegen auszubauen.

Es spielten: Robert Evers, Kemal Kara; Daniel Peters (7), Benjamin Botts, Timo Esser (1), Jan Stimpel (4), Peter Bieg, Christoph Scholl (6 [2/2]), Leo Herzhoff, Simon Bonstein (7), Dennis Rießler (2), Pascal Wolters, Fridolin Klein (6), Philipp Schnorrenberg.