TSV Bonn rrh. II – MTV Köln II 27:20 (17:10)

Eine völlig verdiente Niederlage mussten die Kölner am Freitagabend in Bonn hinnehmen. Nachdem man sechzig Minuten lang nie die mögliche Leistung abrufen konnte, war der Sieg der Bonner in dieser Höhe vollkommen berechtigt. In den kommenden zwei Wochen – die Zweite erwartet ein spielfreies Wochenende in der Verbandsliga – gibt es nun Gelegenheit, an den teilweise eklatanten, spielerischen Mängeln zu Arbeiten. Abseits des Handballerischen gelang es der Mannschaft nicht, die nötige Einstellung und Ansagen des Trainers ins Spiel zu transportieren. Unter dem von Dennis Rießler vor dem Spiel ausgegebenen Credo „wir können gegen Jeden gewinnen, aber auch gegen Jeden verlieren“, nahm man sich vor, den Gegner nicht zu unterschätzen und gleich an die eigene Leistungsgrenze zu gehen.

Wie gesagt, der Transfer auf das Spielfeld gelang an diesem Tag zu keiner Zeit. Gleich während des noch ausgeglichenen Beginns der Partie (8:8, 16. Minute) zeigte sich das größte Manko; die Abwehr. Bis dato reiste man als Mannschaft an, welche die zweitbeste Abwehr stellte, wovon wenig zu merken war. Bonn kam – das zog sich durch das gesamte Spiel – viel zu einfach zu Toren. Während gemäß eines bekannten Memes im Handball ab der 9-Meter-Linie „Krieg“ stattfinden solle, entschieden sich die Kölner eher für diplomatische Appeacement-Politik, ließ den TSV schalten und walten, ohne wirklich einzugreifen. Auch auf der Torhüterposition erreichte der MTV heute nicht die gewohnte Qualität.

Als dann die Durchschlagkraft im Angriff versiegte – mit fehlendem Tempo geriet man in der Folge zunehmend in den gebundenen Angriff, der einfach zu ineffizient blieb – und immer mehr Fehler im Aufbauspiel und Abschluss produziert wurden, gelang den Bonnern ein Halbzeit-übergreifender 11:2-Lauf. In der 33. Spielminute stand es 19:11 und drei Minuten später war mit gar 20:11 (37. Minute) der höchste Rückstand der Mülheimer erreicht. Eine Hypothek die das Spiel schon früh entschied.

In der Phase darauf wurde man – angetrieben vom Willen sich noch ordentlich zu präsentieren und das Ergebnis zu korrigieren – ziemlich hektisch, was sich bisweilen auch auf die mannschaftsinterne Stimmung auswirkte. So gelange es lediglich die zweite Hälfte mit einem Unentschieden zu beenden. Mit 27:20 endete das Spiel und die Serie von zuletzt vier gewonnen Spielen.

Auf Grund der knappen Tabellensituation und der Tatsache, dass die Konkurrenz fast ausnahmslos gewinnen konnte, verliert der MTV so drei Plätze in der Verbandsliga. Nach acht Spieltagen steht die Zweite nun mit 11:5 Zählern auf dem fünften Platz. Am 1.Dezember kommt es dann zum Spiel gegen den HSV Bocklemünd, in das man unter einer ähnlichen tabellarischen Prämisse startet – diesmal hoffentlich mit dem alten Gesicht.

Es spielten: Robert Evers, Martin Weyand (beide TW); Peter Bieg, Jan Stimpel, Daniel Peters (6), Mats Lerho (4), Timo Esser (5), Simon Bonstein (1), David Ingenerf, Jannick Kertz, Robert Schallenberg, Lennart Attenberger (2), Dennis Rießler (1), Henning Otto (2).

In Addition ergeben sich so 21 Mühlheimer Tore. Eines davon ging im System unter.