Zweite Mannschaft rangiert auf einem fantastischen zweiten Platz.
Früher als geplant, aber nicht später als gedacht, endet nun die Saison für die zweite Herrenmannschaft. Was sich abzeichnet ist nun eingetreten, „ [m]it Wirkung vom 20.04.2020 wird der Verbandsspielbetrieb der Saison 2019/2020 eingestellt.“ (Das Präsidium, HVM, in einer amtlichen Mittelung vom 31. März 2020) Eine insgesamt denkwürdige Spielzeit, findet damit ihr ebenso denkwürdiges Ende. Während Genaueres zur Wertung der abgebrochenen Saison noch aussteht – sicher ist bereits, dass es keine sportlichen Absteiger gibt, Aufstiege aber vollzogen werden –, lässt sich gemäß dem Status quonichtsdestotrotz ein Rückblick mit außerordentlich erfreulichem Fazit ziehen.
Ein Blick auf die aktuelle Tabelle zeigt Folgendes: Die zweite Herrenmannschaft steht auf dem zweiten Tabellen- und ergo einem Aufstiegsplatz. Da dies ohnehin keine Option ist und war, mag sich zuletzt der ein oder andere Blick auf den Meistertitel als handfestes Zertifikat einer hervorragenden Leistung gerichtet haben. Maßgeblich allerdings waren andere Zielsetzungen für die Mülheimer Reserve. Mit fünf Siegen aus den letzten fünf Partien zeigte sich die zunehmende Entwicklung einer konstanteren Leistung und Routine im Mannschaftsgefüge. Deutlich sichtbar wurde dabei eine im Verlauf der Saison wachsende Eingespieltheit und Sicherheit, die sich der meist auch guten Trainingsbeteiligung und -leistung verdankt. Mag sich derlei auch positiv in der Tabellenkonstellation ausdrücken, so ist der Faktor der von Spiel zu Spiel gezeigten Steigerungsfähigkeit und Arbeitsbereitschaft in einem neuformierten Team doch hervorzuheben. Insgesamt konnten die Jungs von Jannik Rau und Timo Hammer 13 der insgesamt 18 absolvierten Partien für sich entscheiden, teilten sich einmal die Punkte und mussten sich viermal geschlagen geben, was einen Stand von 27:9 Punkten bedeutet. Das Unentschieden gegen Düren sowie die Niederlage gegen Stolberg konnten in den jeweiligen Rückspielen revanchiert werden, während die Rückspiele gegen Oberwiehl, Aachen und Bonn noch ausgestanden hätten. Sich gegen diese zu revanchieren, war eines der primären Ziele der Rückrunde. Die sicherlich schwächste Leistung zeigten die Mülheimer gegen Letztere, als es am 15. November eine 20:27 Niederlage gegen den Aufsteiger aus der Beethovenstadt setzte. Insgesamt trugen die drei Aufsteiger einiges zum interessanten Saisonverlauf bei, der seinen Höhepunkt im auf den dritten Rang übergegangenen Aufstiegsplatz für Düren findet. Nach dem für die Mülheimer Zweite wohl klassischen Saisontief, zeigte man prompt eine Reaktion und ließ den höchsten Sieg der Spielzeit gegen Bocklemünd folgen. In den folgenden neun Begegnungen verlor man nur noch gegen Aachen mit drei und gegen Oberwiehl mit zwei Toren; in den Spielen gegen den Tabellenvierten und -ersten war man nie völlig chancenlos und bewies Konkurrenzfähigkeit auch in der Spitze des Klassements. Im Torfestival gegen den CVJM Oberwiehl (Hinspiel 37:39) hatte man den wohl stärksten Gegner dieser Saison vor der Brust, der verdient und souveräner als es der Spielstand ausdrückt, gewinnen konnte und letztlich zurecht an der Spitze steht. Auffällig auch insgesamt, dass viele Partien äußerst knapp und nach ausgeglichenem Verlauf gewonnen werden konnten. Zweimal setzte man sich so in sehenswerten und kämpferischen Spielen gegen die HSG Merkstein knapp mit einem Tor durch (2 x 27:26), blieb beispielsweise gegen Frechen (Hinspiel 31:28), Bardenberg (Hinspiel 21:19) und Rheindorf (Hinspiel 23:21) in mindestens einer Partie allerdings auch hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Doch trotz spielerischer Defizite und selbst bei zeitweiligen Rückständen bewies man meist eine nervenstarke Mentalität und den nötigen Willen, um einige ‚dreckige‘ Spiele für sich entscheiden zu können. Jannik Rau führt dies im Wesentlichen auf die erfreuliche „taktische Entwicklung im Laufe der Spielzeit“ zurück, gemäß deren „man auch in solchen engen Spielen genügend Anpassungs- und Veränderungsmöglichkeiten parat hatte.“
Abseits solch spielerischer und tabellarischer Umstände formte sich im Laufe der Spielzeit eine geschlossene Truppe und reges Mannschaftsleben. Neuzugänge und Wiederkehrende wurden schnell und freundschaftlich in den Kader aufgenommen. Neben schönen Auswärtsfahrten und Heimspielen hatte man auch jenseits des Spielfeldes eine gute Zeit miteinander (deren Wert man sich vielleicht derzeit mehr als sonst bewusst wird). Als Fazit kann nun die Devise, dort wieder anzuknüpfen, wo man so abrupt aufgehört hat, gelten.
Neben dem Dank an die Zuschauer, Trainer, alle Mannschaftsverantwortlichen und Helfer, gilt dieser insbesondere unserem legendären Edelfan Ralph, dessen Trommelschläge und Trötenin absentianoch in den Ohren klingen, sowie Patricia Bonstein, die uns bei Auswärtsfahrten stets am Zeitnehmertisch vertreten hat.
Es grüßt die Zweite.