Am vergangenen Samstag empfing die weibliche A1 mit dem SSV Kerpen einen Gegner, den es nach vorangegangenen zwei Niederlagen zu schlagen galt. Die Devise der Mannschaft waren zwei Punkte, komme was wolle, denn speziell an der Abwehrreihe wurde während der Spielpause nochmal intensiv gearbeitet. Dennoch waren die Kerpener Gäste nicht zu unterschätzen, man kannte sich bereits aus dem Qualifikationsspiel, in dem die Gäste es den Kölnerinnen nicht immer leicht gemacht haben. So startete auch die Partie in den heimischen Hallen der Burgwiesenstraße: Der Verlauf des Spiels gestaltete sich ruhig, fast emotionslos. Schon ab der ersten Minute wirkte das Spiel nicht greifbar, von der einen auf die andere Minute hätte man es aus der Hand geben können. Dies zeigte sich schließlich deutlicher in der 10. Spielminute, als die Kerpenerinnen zum ersten Mal mit 4:7 davonzogen. Ab da an kämpfte der MTV sich mühselig eine viertel Stunde lang heran, um endlich den Ausgleich zu schaffen. Gelang die Absprache in der Abwehr doch schon deutlich besser als noch vor zwei Wochen, fehlte es nun in der Aggressivität den starken Rückraumspielerinnen gegenüber. Dennoch gaben die Mädels sich nicht auf, verwandelten zielsicher jeden Siebenmeter, der ihnen gegeben wurde, denn auch die Gäste hatten ihre Probleme in der Abwehr gegen unsere schnelle Offensivspielerin Berit Dahlke, deren Wurfarm glücklicher Weise nicht ernsthaft verletzt wurde (8 Siebenmeter für den MTV sprechen für sich). Fünf Minuten vor Halbzeitpfiff ging der MTV dann zum ersten Mal wieder in Führung, 14:13 trennten man sich in die Pause. Das Trainergespann stellte die Abwehr auf den Halbpositionen offensiver, um die Tore aus dem Rückraum zu minimieren, umso Laufintensiver gestaltete sich die zweite Halbzeit. In dieser gab der MTV die Führung zwar größtenteils nicht mehr aus der Hand, einen höheren Vorsprung als vier Tore konnte man jedoch zu keinem Zeitpunkt sichern, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Die Abschlüsse wurden nicht konsequent umgesetzt, glücklicher Weise auf beiden Seiten, sodass der MTV sich selten gleich doppelt bestrafte. Dennoch ausreichend häufig, um die Gäste kurz vor Schluss noch mal mit einem Tor herankommen zu lassen. Die nicht erklärliche Zwei-Minuten Strafe für Maleen Dahlke kurz vor Schluss tat dann ihr Übriges: 13 Sekunden vor Spielende erzielte Kerpen den Ausgleich, der MTV zückte die Time-Out Karte, um einen Schlachtplan für die übrigen neun Sekunden im Angriff zu erarbeiten. Die Gäste gingen nun in eine offensive Manndeckung, die mit schnellen Pässen ausgespielt werden sollte, um noch zum Abschluss zu kommen. Und falls nicht, dann blieb da noch Jana Peters, die sich nach Ablauf der Spielzeit mutig an den Freiwurfpunkt, wo ihre Mitspielerin kurz vor Schluss im Abschluss unterbrochen wurde, stellte. Sie tat das einzig Richtige, und verwandelte die letzte Chance auf einen Sieg aus dem Stand über die gegnerische Abwehr und den Torhüter mit einer Bogenlampe ins lange Eck zum 28:27.
Somit bleibt der MTV zu Hause ungeschlagen und ist nach einem packenden Spiel noch ein bisschen schlauer, um sich auf die nächste Partie in Aachen detailliert vorzubereiten.
Es spielten: Jana Peters (10/6), Berit Dahlke (5) Maleen Dahlke (4), Sophie Diczig (4), Greta Wette (2/2), Katharina Hoemann (1), Annika Weber (1), Franka Schubert (1), Britta Horst, Svenja Wittemann und Lisa Mann (Tor)