Teil 1
März 2019: Voller Spannung und Erwartungen waren die Spieler der ersten Herrenmannschaft des MTV im kleinen Besprechungsraum der Sporthalle Beuthener Straße zusammengekommen. Denn es ging bei Gulaschsuppe und Kaltgetränken um nichts geringeres, als die Vorstellung des neuen Trainerteams. Zunächst Irritation, Markus Seidel tauchte im Besprechungsraum auf und grüßte frohen Mutes in die Runde – hatte aber nur Jugendtraining in der gleichen Halle. Es kam also, wie bereits von einigen vermutet: Der Coach der damaligen Zweiten, Moritz Adam und sein Spannmann Sebastian Zilger tauchten auf und wurden im Weiteren von Mattias Dunker und Robert Evers vorgestellt.

Die Kaderplanung war zu jenem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. So gab es hinter dem Verbleib einiger Leistungsträger noch Fragezeichen. Diese konnten aber trotz einiger Lockrufe aus Nordrhein- und Dritterliga durch Ausrufezeichen ersetzt werden. Dennoch war aus der zur damaligen Zeit laufenden Saison klar, dass der Kader breiter aufgestellt werden müsse, um vor allem einen besseren Trainingsbetrieb gewährleisten zu können. Verstärkt wurde das Team deshalb durch Florian Horwege, Philipp Jebbink und Pierre Georgius aus der zweiten Mannschaft.
Die Vorbereitung:
Verhältnismäßig früh begann das Schuften für die bevorstehende Saison bereits Mitte Juni mit einem Pensum, das es in sich hatte. An vier Tagen in der Woche gab es drei bis vier Halleneinheiten, zwei Kraft- und Konditionseinheiten und ein Testspiel. Aber auch schon vor dem Start ins Mannschaftstraining hatten die Spieler individuelle Pläne, die in Eigenregie umgesetzt wurden, um für den ersten Leistungstest gewappnet zu sein. Die weitaus größere Herausforderung bestand und besteht bis zum heutigen Zeitpunkt immer noch darin, ein neues Spielsystem, maßgeschneidert auf die vorhandenen Möglichkeiten und Qualitäten der Spieler, zu vermitteln. Wie sollte das Spielsystem aussehen? Klar war, dass die größte Stärke der Mannschaft das Tempospiel nach vorne(!) ist. Defensiv sollten klarere Handlungsmuster und Optionen gegen verschiedene Spielertypen einstudiert werden. Im Positionsangriff lag der Fokus auf einem strukturierterem Konzept, das es ermöglichen sollte jede Position isoliert, mit und ohne Kreisläufer anzugreifen.
Damit die Spieler davon einen ersten Eindruck bekommen konnten, wurden die Themenblöcke zunächst jeweils eine Woche angerissen. In Woche drei stand dann auch das erste Testspiel auf dem Programm, das deutlich gegen Opladen 1 mit 17:25 verloren wurde. Nicht verwunderlich bei dem Gegner und war man doch erst in die neuen Themenfelder eingetaucht. In den folgenden sechs Wochen wurden die einwöchigen Themenblöcke jeweils zwei Wochen vertieft. Es folgten Testspiele gegen Siebengebirge 1 und 2, Opladen 2, Langenfeld und Solingen Aufderhöhe. Die Ergebnisse daraus waren zufriedenstellend. Knappe Niederlagen gegen Nordrheinligisten und solide, wenn auch teilweise knappe Siege gegen Oberligisten. Welche Aussagekraft die Siege hatten, zeigte sich aber erst später, nach den ersten Wochen der Saison. Nahe zu alle Gegner verpatzten den Saisonstart. Der August hatte zwei Highlights zu bieten: das Trainingslager und den Clima-Colonia-Cup.

Eine gewissermaßen strategische Entscheidung war der Verzicht auf ein externes Trainingslager, um im Gegenzug professionelles Hantelequipment für die langfristige athletische Entwicklung anzuschaffen. In den Genuss von fünf schweißtreibenden Einheiten und einem Testspiel kamen die Spieler trotzdem. Inhaltlich offen gehalten in der Planung, um Raum für Anpassung zu haben, wurde ein neuer Rückraumübergang dem Spielsystem hinzugefügt. Für Unterhaltung sorgten die neuen im Team mit Darbietungen der Extraklasse, auf die hier nicht weiter eingegangen wird! Neu ins Leben gerufen bzw. reaktiviert wurde der Clima-Colonia-Cup, der in den kommenden Jahren fest etabliert werden soll, ähnlich wie es im Oberbergischen oder im Aachener Raum auch der Fall ist. Gespielt wurde in zwei Gruppen, zu je drei Mannschaften. Gruppengegner der Ersten Mannschaft waren der HSV Frechen aus der Verbandsliga und der Turnierfavorit TV Jahn Wahn aus der Nordrheinliga. Frechen konnte im ersten Spiel knapp geschlagen werden, was sicherlich keine Glanzleistung darstellte. Um so erfreulicher dann eine starke Leistung gegen Nordrheinligist Wahn, der mit einem Tor Vorsprung bezwungen wurde. Im Halbfinale bezwang die Müllemer Erste dann den PSV Köln, um im Finale wieder auf die Topmannschaft aus Wahn zu treffen. Das Spiel hatte es dann auch in sich und war ein richtiger Härtetest unter Wettkampfbedingungen, bei dem sich keine Mannschaft etwas schenkte.

Knapp unterlag die Erste, ging aber mit einem positiven Gefühl und erhobenen Hauptes in die letzte Woche vor Saisonstart.Das Wochenende galt dem Pokal und hätte eigentlich ein Dreierturnier zwischen dem MTV, dem PSV Köln (Halbfinalgegner aus dem CC-Cup) und dem Neukirchener TV werden sollen. Letzterer sagte aber kurzfristig ab und so kam es nur zum Aufeinandertreffen mit dem Gegner der Vorwoche. Das Spiel war eine klare Angelegenheit und gab Selbstvertrauen für den Saisonstart sieben Tage später .Allem Anschein nach waren die Müllemer Jungs bereit für den Oberligastart. Doch dieser Schein trog, wie die ersten Spiele der Saison zeigen sollten. Im nächsten Teil geht es weiter mit der Hinrunde.