Handballkrimi in Merkstein. Auswärtsfahrt endet mit kalter Dusche.
HSG Merkstein – MTV II 26:27 (11:10)
Glücklicherweise waren schon 60 Minuten gespielt und Robert Schallenberg hatte, quasi mit Abpfiff, ad victoriam ins Glück getroffen. Da beschwerte sich dann auch Niemand, dass nur kaltes Wasser aus den Duschen der Umkleidekabinen kam.
Aber der Reihe nach: Mit vollem Kader und viel Respekt fuhr man nachmittags an die holländische Grenze – unterstützt von einigen Schlachtenbummlern. Verzichten musste Coach Jannik Rau auf Leo Schlingmeyer, Daniel Peters und Peter Bieg und so durften Amir Saleh (eigene A-Jugend) und Lenard Spanuth (Herren I) auch ihre Taschen packen.
Der Start in die Saison war zunächst auf beiden Seiten von einigen Fehlern geprägt. Gut eingestellt konnte man gleich zu Beginn der Partie einige Ballgewinne erspielen, ohne jedoch davon zu profitieren. Im Angriff agierte Mülheim nervös, produzierte technische Fehler und ließ freie Wurfgelegenheiten aus. Auch der HSG unterliefen Fehler im Angriff, doch wenn sie durchkamen, war Robert Evers zur Stelle, der hinter einer starken Deckung, einige freie Bälle parieren konnte. So dauerte es ganze sieben Minuten ehe Mats Lerho den ersten Treffer des Spiels besorgte. In der Folge gestaltete sich das Spiel ausgeglichen (5:5, 16. Minute), bis ein „1-zu-4-Lauf“ der Gastgeber, den MTV II zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit mit 6:9 ins Hintertreffen gerieten ließ. Doch man steckte nicht auf und konnte bis zur Halbzeit, durch einen parierten Siebenmeter und Tore von Lerho, Esser und Bonstein, den Abstand wieder auf ein Tor verkürzen (11:10 Halbzeitstand).
Der Beginn des zweiten Durchganges verlief ohne Torflaute und bis zum 16:16 in der 42. Minute auf Augenhöhe. Per Strafwurf markierte Dennis Rießler den zweiten Treffer eines 6-Tore-Laufes der Kölner – bemerkenswert: Blieb er vorher zweimal aus dem freien Spiel ohne Wurfglück, übernahm er nun die Verantwortung, nachdem der vorher sichere 7-Meter-Schütze Timo Esser einen Ball nicht im Tor unterbringen konnte. Bis zur 47. Minute hatten außerdem zweimal David Ingenerf, Lenard Spanuth und Simon Bonstein mit wichtigen Treffern auf 16:20 erhöht.
Es sollte allerdings noch ein spannender letzter Akt werden. So lud man die Merksteiner, die im stehenden Angriff immer wieder vor Herausforderung gestellt wurden, mit etwas zögerlicher Rückwärtsbewegung nach eigenen Treffern, zu einfachen Toren über den Kreis ein. In der 57. Minute war der Vorsprung egalisiert und mit 25:25 tabula rasa gemacht. Nachdem noch Mats Lerho, der mit viel Selbstvertrauen und wichtigen Toren Sicherheit brachte, und Sebastian Wolf für ihre jeweiligen Farben einnetzen konnten und auf 26:26 stellten, ergab sich 20 Sekunden vor Schluss die Gelegenheit für Mülheim, den Deckel drauf zu machen. Vorher hatte der bis dato acht Mal erfolgreiche Sidney Rubner den Ball nur an die Latte gesetzt – Glück und Ballbesitz für Mülheim. Folgerichtig nahm Rau die Auszeit und besprach den letzten Angriff. Diesen veredelten Lenard Spanuth, mit genialem Zuspiel, und Robert Schallenberg, mit eiskaltem Abschluss vom Kreis, zum vielumjubelten 26:27 Endstand.
Kommenden Sonntag trifft man in heimischer Halle auf den Stolberger SV, der sein erstes Spiel mit 32:22 gegen Bonn erfolgreich gestalten konnte.
Es spielten: Robert Bremen-Evers, Martin Weyand (Tor); Lennart Attenberger, Timo Esser (3 [3/4]), Philipp Schnorrenberger, Jan Stimpel, Amir Saleh, Mats Lehro (7), Lenard Spanuth (5), Simon Bonstein (5), Dennis Rießler (2 [1/1]), Jannick Kertz (1), David Ingenerf (2), Robert Schallenberg (2).